Blutegeltherapie


Der Speichel (Salvia) der Blutegel bewirkt wahre Wunder und wird nicht grundlos als Medizincocktail bezeichnet. Es wird von 30 bis 100 Inhaltsstoffe ausgegangen,  leider sind bis heute nur sehr wenige davon erforscht.  Die bekanntesten Inhaltsstoffe sind Hirudin, Calin und Hyaluronidase,  diese sind relevant für den Heilungsprozess.


Hirudin ist der Hauptbestandteil des Egelspeichels (Salvia), er gilt als Blutflussfördern, gefäss- und krampflösend und gerinnungshemmend. Zudem fördert er die Bildung von Leukozyten, durch diese Eigenschaft wirkt das Hirudin immunstärkend.

Calin bewirkt eine möglichst lange Nachwirkzeit für eine sorgfältige Säuberung der Wunde und dient ebenfalls der Gerinnungshemmung.

Hyaluronidase ist für die Entschlackung des Bindegewebes zuständig und beinhaltet zudem einen antibiotischen Wirkstoff.



Bei folgenden Problemen können die Blutegel mit vielversprechendem Erfolg angewendet werden:


Indikationen

  • Abszesse
  • Arthrose (z.B. Spat, Schale, etc.)
  • Arthritis
  • Blutergüsse
  • Fesselträgerverletzungen
  • Erkrankungen der unteren Extremitäten (z.B. Hufrehe)
  • Erkrankungen des Bänder- und Sehnenapparates
  • Druckstellen (z.B. Satteldruck)
  • Ekzemen, Erkrankungen der Haut (z.B. Mauke)
  • Muskelproblemen (z.B. Muskelschmerzen, Muskelverhärtungen)
  • Behandlung von Narbengewebe
  • Hämatomen
  • Ödemen
  • Phlegmone
  • Schleimbeutelenzündungen
  • Entzündungen 
  • Gelenkgallen
  • Wundheilungsstörungen

 

Für weitere Thematiken, dürfen Sie mich gerne jeder Zeit kontaktieren 

Kontraindikationen

  • Gerinnungsstörung
  • Immunschwäche
  • Anämie (Blutarmut)
  • Diabetes
  • Niereninsuffzienz
  • Tumore
  • gewisse Medikamente


Sollte ihr Pferd eine solche Kontraindikation aufweisen, sprechen sie mich direkt an. Gerne kann dies mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.



Vor der Behandlung

Die Egel sind sehr sensible Tierchen, damit sie beissen muss zwingend auf folgendes geachtet werden:

  • die zu Behandelnde Stelle muss frei von Salben, Fliegen-, Mückensprays etc. sein
  • Medikamenten- und Kräutergabe sollten vor der Behandlung abgesprochen werden
  • Etwas Bewegung vor der Behandlung wirkt sich positiv auf die Durchblutung aus, somit mögen die Egel meist besser beissen

Während der Behandlung

Ich lasse den Blutegeln in einem begrenzten Bereich ihre Wahl, wo sie anbeissen möchten. Die Egel nehmen kleinste Wärmeunterschiede und Pulsierungen wahr und suchen sich so die optimale Stellen. Die Egel saugen dann zwischen 15-20ml Blut und geben ihren wertvollen Speichel ins Gewebe ab. Sobald sich er Egel satt getrunken hat, lässt er sich von selbst abfallen.

Nach der Behandlung

Die Bissstellen Bluten 12 bis 24 Stunden nach, dies ist ein wichtiger Teil der Therapie. Bei Pferden ist es leider viel weniger wie bei den Menschen. Solang die Nachblutung im Gange ist wird die Bissstelle fortlaufend gereinigt. Nach der Blutung sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kruste nicht abgekratzt wird, dadurch könnten Bakterien ins Gewebe gelangen und eine Entzündung auslösen.